Ungefähr 36 000 Menschen mit deutschem Pass leben in Italien. Das sind nicht einmal  0,06 % der Bevölkerung. Knapp 8000 davon sind Rentner.  Gemessen an der Beliebtheit Italiens als Urlaubsland ist das eine verschwindende Minderheit. Für 2025 spricht man von 6,5 Millionen deutschen Touristen in Italien.

In Deutschland leben rund 650 000 Menschen mit italienischem Pass.  Nicht mitgezählt sind die Eingebürgerten.

Die Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Attraktivität des Arbeitsmarktes.

Die italienische Familie

Das Bild der italienischen Familie, die sich zu dem Mahlzeiten um einen Tisch versammelt, gehört der Vergangenheit an. Mittlerweile besteht mehr als ein Drittel, im einigen Regionen sogar mehr als 40 Prozent, der Haushalte aus nur einer Person. Die Tendenz steigt, und die Unterschiede zwischen ländlichen Regionen und Städten sind gering.

Alleine leben, man muss keine Kompromisse eingehen, kommentiert Fiorella.

Vielleicht können sie keine Kompromisse eingehen? Sind asozial geworden? Es würde der in der Tendenz individualistischen und anarchischen Mentalität vieler Italiener entsprechen.

Zumindest zeigen Demographie und Mobilität ihre Folgen.

In der traditionellen Familie teilt man die Lebenshaltungskosten, und auch bei außerordentlichen Ausgaben steht man füreinander ein. In Umbrien zum Beispiel erzielt ein Einpersonenhaushalt ein durchschnittliches Einkommen von 1350 Euro monatlich. Was nach Abzug der Lebenshaltungskosten davon übrig bleibt, ist minimal.

 

Auch in Italien gibt es immer mehr Anbieter von Singlereisen. Abreise alleine, Rückkehr mit Freunden, lautet das Versprechen.